Werner Hoyer
Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB)
Werner Hoyer

„Diese Krise hat uns demütig gemacht. Wir müssen beginnen, uns neuen Fragestellungen zu widmen, und flexibel reagieren. Das erfordert das Überdenken alter Ansätze“, sagt Werner Hoyer, Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), mit Blick auf die Covid-19-Pandemie, und zieht weitere Schlussfolgerungen. „Konkret müssen wir viel mehr kleine, beherrschbare Risiken in der Entwicklung neuer Technologien eingehen, um uns gegen die großen, schwer beherrschbaren Risiken der Zukunft rechtzeitig zu wappnen.“ Dafür brauche es einen anderen Zugang zum Thema Risiko. „Die Haltung in Deutschland ist, dass es gilt, Risiken zu vermeiden oder ihnen auszuweichen, nicht sie zu managen. Wer innovativ sein will, der muss Risiken eingehen. Das passt nicht zu unserer Failure Culture in Deutschland. Wir dürfen nicht sagen: Failure is not an option, sondern wir müssen aus unseren Fehlern lernen.“ Hoyer (Jahrgang 1951) wurde 2012 von den EU-Mitgliedstaaten als Präsident der im Großherzogtum Luxemburg ansässigen EIB gewählt. Der Rat der Gouverneure bestätigte im Juli 2017 seine Wiederwahl. Hoyer liegt das Thema Nachhaltigkeit in seiner Bank sehr am Herzen, und er treibt die Entwicklung maßgeblich auf EU-Ebene voran. Sein Haus ist der Erfinder der Green Bonds. Hoyer ist verheiratet und hat zwei Kinder.


Die kostenlose Veröffentlichung dieser Artikel aus der Börsen-Zeitung wird ermöglicht durch: